Was ist Sensitivity-Reading?

Ein Lektor ist Anwalt der Leser*innen: Er antizipiert, wie die Wortwahl der Autorin bzw. des Autors ankommt. Ziel von Sensitivity-Reading ist nicht, die Freiheit von Autor*innen einzuschränken, sondern für einen respektvollen Umgang mit Sprache zu sensibilisieren, um Stigmatisierung und Diskriminierung durch ungewollte Mikroaggressionen zu vermeiden. Die Perspektive von Expert*innen ist dabei oft sehr hilfreich.

Eine Frau liest hoch über den Wolken auf einem Berg

Übersetzt bedeutet Sensitivity-Reading, in Bezug auf sensible Themen gegenzulesen. Sensitivity-Reading meint, Details zwischen den Zeilen wahrzunehmen und dem emotionalen Gehalt von Formulierungen auf einer tieferen Ebene nachzuspüren.

Zudem fehlen beim Lesen die Mimik, die Gestik und der Tonfall, um das Gesagte passend zu interpretieren. Umso wichtiger ist es, auf sorgfältige Formulierungen zu achten. Das Ziel von Sensitivity-Reading ist, „blinde Flecken“ in einem Text aufzuspüren, die Autor*innen bisher nicht aufgefallen sind. 

Mikroaggressionen sind beispielsweise Äußerungen, die eigentlich wohlwollend gemeint sind, aber bei genauerem Hinschauen zu Recht als abwertend und ausgrenzend empfunden werden können. Darüber hinaus geht es um die Verantwortung als Autor*in und die Frage, was man in seinem Buch als „normal“ darstellt.

Ziel ist nicht, Themen zu verbieten oder gar zu zensieren, sondern Autor*innen zu helfen, für das, was sie eigentlich ausdrücken möchten, die richtigen Worte zu finden.

Voraussetzung dafür sind fundiertes Wissen und idealerweise eigene Erfahrungen mit dem jeweiligen Thema. Die Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen im Rahmen meiner Arbeit als Psychologin und Psychotherapeutin bilden eine solide Grundlage, um Sensitivity-Reading in Bezug auf Hochsensibilität und Neurodiversität sowie psychische Störungen anzubieten (wobei der Begriff „Störungen“ aus der Perspektive von Sensitivity-Reading auch diskussionswürdig ist).

Pusteblume auf einem offenen Buch

Sensitivity-Reading ersetzt kein Lektorat, sondern ist eine (oft sinnvolle) Ergänzung. Hilfreich ist Sensitivity-Reading, wenn Sie vor der Buchveröffentlichung sicherstellen möchten,

  • dass kritische Themen sorgfältig und sensibel formuliert sind;
  • dass Leser*innen sich nicht verletzt, vor den Kopf gestoßen oder ausgegrenzt fühlen;
  • dass eine Figur mit z. B. einer psychischen Thematik authentisch und fair dargestellt wird;
  • dass keine Vorurteile und Klischees enthalten sind, die veraltete Rollenbilder und Stereotype unkommentiert wiedergeben.

Sensitivity-Reading beinhaltet Folgendes:

  • Im Hinblick auf die vereinbarten Themenbereiche lese ich Ihren Text bei gebuchtem Sensitivity-Reading ganz besonders sorgfältig.
  • Ich markiere potenziell missverständliche Formulierungen, setze Kommentare mit dem einleitenden Zusatz „Sensitivity-Reading“ und stelle Änderungsideen zur Verfügung.
  • Zum Sensitivity-Reading gehört auch, passende Triggerwarnungen für die Leser*innen zu empfehlen (falls nötig).

Gern schaue ich mir auch nur einzelne Kapitel an (partielles Sensitivity-Reading).

Als Autor*in haben Sie natürlich auch beim Sensitivity-Reading das letzte Wort.

Schriftlich wirkt manches anders, als wenn es von Angesicht zu Angesicht gesagt werden würde.

Möchten Sie von Ihren Leser*innen richtig verstanden werden?

Dann klicken Sie jetzt auf diesen Button und buchen Sie ein Sensitivity-Reading:

editing-dreams.de